Die immense Abhängigkeit von China und seinen dortigen Teilen der Lieferkette fällt Apple dieser Tage erneut auf die Füße. Nun soll dieses Problem endgültig angegangen werden – nicht nur beim iPhone: Auch die AirPods werden nun bald an anderen Orten gefertigt.
Apple treibt seine Strategie zur Diversifizierung der Lieferkette weiter voran und will sich zunehmend von der starken Abhängigkeit von China lösen. Ein weiterer Zulieferer des Unternehmens, der US-amerikanische Elektronikspezialist Jabil, plant nun den Ausbau der AirPods-Gehäuseproduktion in Indien.
Wie die indische Wirtschaftszeitung The Economic Times berichtet, soll in Tiruchirappalli im Bundesstaat Tamil Nadu ein zweites Werk entstehen. In Pune betreibt Jabil bereits eine Produktionsstätte für AirPods-Kunststoffgehäuse. Ziel des neuen Standorts ist es, die lokale Fertigungskapazität zu erhöhen. Der Bau der Anlage hat allerdings noch nicht begonnen – eine endgültige Entscheidung wird bis Juli erwartet. Gespräche mit dem Ministerpräsidenten von Tamil Nadu sollen bereits stattgefunden haben, wie die Digitimes aus entsprechenden Berichten zitiert.
Indien soll Apples neues China werden
Der Schritt ist Teil von Apples Bestreben, sich angesichts geopolitischer Risiken und Handelskonflikte breiter aufzustellen. Die in Indien gefertigten Komponenten werden bislang zur Endmontage nach China und Vietnam exportiert. Doch die Bedeutung Indiens als Produktionsstandort nimmt zu: Aktuell werden bereits etwa 20 Prozent der iPhones dort hergestellt. Bis Ende nächsten Jahres sollen laut Apple die meisten iPhones für den US-Markt aus indischer Produktion stammen.
Die geplante Expansion folgt auf einen weiteren Meilenstein: Im April nahm Foxconn in seinem neuen Werk in Hyderabad die Produktion von AirPods für den Export auf. Damit setzt Apple den konsequenten Ausbau seines Fertigungsnetzwerks in Indien fort.