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Missstände bei „Quanta“: Über Geld, Lügen und Klickzahlen

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Missstände bei „Quanta“: Über Geld, Lügen und Klickzahlen
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Bei Notebook-Zulieferer „Quanta Computers“ hat die Fair Labor Association zahlreiche Missstände aufgedeckt dazugehören unter anderem zu lange Arbeitszeiten ohne Pausen. Was Apple dazu sagt und was das mit der Google Suche zu tun, erfahrt ihr in diesem Artikel.

FLA / Screenshot via MacRumors

Die Non-Profit-Organisation „Fair Labor Association“ hat in einem Untersuchungsbericht die Produtionsstätten in Shanghai und in Changshu negativ erwähnt, dort habe man Missstände aufgedeckt. Allen voran zu lange Arbeitszeiten sollen ein Problem sein. So mussten beispielsweise im vierten Quartal 2012 bis zu 62 Prozent aller Mitarbeiter im Standort Changshu 16 Tage ohne Pause durcharbeiten. Zudem sind wohl auch Schichtleichter verbal ausfällig geworden. Darüber hinaus gibt es Missstände bei der Hygiene und Luftqualität. Außerdem käme es zu sogenannten Prämienzahlungen. Dabei müssen neue Arbeitnehmer Geld an ihre Vermittler bezahlen – das ist jedoch offiziell verboten. Fazit: Quanta kann an den beiden Standorten (bis auf den Bereich der Verantwortlichkeit) nirgendwo vollständig 100 Prozent erreichen.

Apple hat sich indes gegenüber den US-Medien bereits zu dem Bericht geäußert. Man arbeite eng mit Quanta Computer zusammen, um solche Missstände (wie in dem Bericht angemängelt) beseitigen zu können, heißt es. Erwähnenswert: Apple hat die FLA selber beauftragt, um für bessere Konditionen in den Produktionsstätten zu sorgen. Neben zwei üblichen Untersuchungen, wurden in Shanghai und Changshu noch vier weitere Nachprüfungen vorgenommen.

Quanta produziert für Apple primär Macs, allerdings in kleineren Mengen auch iPhones. Quanta produziert zudem auch noch für Konzerne wie Dell, Lenovo, Amazon, Sharp, Siemens, Toshiba und einer Reihe weiterer Unternehmen.

Ein abschließender Kommentar:

Viele Nachrichtenseiten sowohl im Internet als auch bei den Printmedien titeln immer überaus gerne mit „Apple-Zulieferer“. Beispielsweise hier, hier, hier, hier, hier oder hier. Das ist jedoch absolut nicht gerechtfertigt und teils schon eine Frechheit. Ein Beispiel: Foxconn. Wer denkt da an den Asus-Zulieferer, bei dem es doch immer so viele Selbstmorde und Missstände gibt? Keiner. Foxconn kann man dank unserer Medien schon als den Apple-Zulieferer beschreiben. Das ist interessant, den laut Daten aus 2012 sind nur 15 Prozent aller Arbeiter für Apple tätig. Wie kommt es also dazu?

Ein-Euro-Nachrichtenseiten gibt es wie Sand am Meer, und dazu gehören neben unserem Lieblingsblatt „Die Bild“ mittlerweile auch Spiegel Online oder Focus Online und auch so ziemlich jeder andere Zeitung von Axel Springer. Um das alles verstehen zu können, muss man jedoch die Hintergründe kennen.

Geld regiert die Welt. Bei Google regieren Rankings die Klickzahlen. Klickzahlen aka Werbeeinnahmen. Und gute Rankings erzielt man (unter anderem) durch das Benutzen von relevanten Suchbegriffen. Zu solchen Begriffen zählt unter anderem „Apple“. Denn „Apple“ wird mittlerweile fast so gut geklickt wie „Sex“. Da macht es klarerweise Sinn solche Wörter in die Headline einzubauen. Oder, nein und in den Text. Und am besten so viele wie nur möglich. Das  journalistische Neutralitätsgebot… – pssst!

Zugegeben, Apple steht bei dieser News besonders im Fokus, das steht auch im Bericht so. Allerdings kann es nicht sein, dass die Massenmedien Apple als den schlechten Konzern in jedem Bericht darstellen, der für alle schlechten Zustände in asiatischen Fabriken verantwortlich ist. Ich will damit nicht sagen, dass Apple hier der lupenreine Samariter ist, auf dem alle immer rumhaken. Im Gegenteil, vor allem Apple kann mit der medialen Aufmerksamkeit und Präsenz viel anfangen (was man ja offiziell auch tut. Ob PR oder gezwungenermaßen sei mal dahingestellt, in erster Linie geht es überhaupt darum die Initiative zu ergreifen. Und davon ist bei der Konkurrenz nichts zu sehen). Man muss jedoch auch die Hintergründe erwähnen, die anderen, die ebenfalls eine Mitschuld an den dortigen Zuständen tragen.

Zurück zum Thema: Es kann nicht sein, dass die Medien immer Apple als den einzigen Foxconn-Lieferanten darstellen. Denn Foxconn ist schlecht, die Arbeitskonditionen usw. absolut unmenschlich. Das braucht man gar nicht viel zu diskutieren. Und hier kommt auch schon der sogenannte „Halo-Effekt“ zum Einsatz. Diesen werden wir bei Inside the Apple noch genauer analysieren, daher hier eine kurze Erklärung: Dabei wird eine Eigenschaft von einer Person (…) auf eine andere übertragen. Bei Apple sind es zum Beispiel die Nutzer. Indem sie moderne, coole… Produkte benutzen, überträgt sich diese Eigenschaft auf die User. Selbes Prinzip gilt bei Apple und Foxconn. Nur halt im negativen Sinne.

Lange Rede, kurzer Sinn: Diese News als Anlass genommen, mal ein größeres Thema anzuschneiden, war dringend notwendig. Okay, diese Meldung ist ein wenig eine Ausnahme, da Apple hier als Auftraggeber fungiert und somit der Hauptverantwortliche ist. Doch es geht allgemein um die Berichterstattung und die damit verbundene Darstellung Apples in den Massenmedien. Denn die ist (vor allem wenn es in chinesischen Fabriken zu Tragödien kommt) wirklich ein Missstand.

Was sagt ihr zu dieser ganzen Thematik? Schreibt es uns gerne in die Kommentare, damit wir auch eure Meinung kennen.

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