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Apfel als Nachtisch

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Apfel als Nachtisch
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Apple oder Android? Apfel oder grünes Androidmaskottchen? iOS oder eines der vielen Nachtische, wie ein Ice Cream Sandwich, Jelly Beans, oder ein KitKat? Viele Fragen und doch ein und dieselbe. Eine Frage, die anscheinend viele Menschen beschäftigt. Eine Frage, die die Gemüter jederzeit aufs heftigste erhitzen kann. Auf der einen Seite gibt es die Apple-Jünger, auf der anderen ein immer größer werdendes Android-Lager. Schwarz oder weiß, grau gibt es nicht. Zumindest kann man das denken, wenn man sich Diskussionen der Anhänger beider Giganten anschaut. Aber muss es wirklich eine solch strikte Trennung geben?

Ich hatte sie alle. Um genauer zu sein: Ich hatte sie beide. Beide Systeme durfte und konnte ich kennenlernen. Mit allen Vorteilen, mit allen Nachteilen. Deswegen ist der Text auch völlig subjektiv und gibt nur meine ganz persönliche Meinung wieder.

Frühjahr 2010. Apple präsentierte das iPad, das iPhone 3GS war auf dem Markt, der Eyjafja… tschuldigung, der Eyjafjallajökull brach aus und die Welt freute sich auf die Fußballweltmeisterschaft. Und eben genau zu dieser Zeit, hielt ich mein erstes Smartphone in den Händen. Das HTC Logo prangerte deutlich auf Vorder- und Rückseite. Ein Desire wurde es. Nicht weil ich es mir gewünscht hatte, sondern weil es mir mein Vater mit den Worten „Hier, du kommst damit besser klar. Dir macht sowas ja Spaß“, überließ. Tatsächlich begeisterte es mich sofort. Schon allein die Angaben, die auf der Verpackung standen: Kurz verglichen war es leistungsstärker als mein alter Computer, den mein Vater wohl auch aus diesem Grund nicht mehr brauchte und mir deshalb schenkte. Danke dafür! Der Wow-Effekt beglitt mich auch beim Einschalten. Es ist ja nicht so als ob ich noch nie einen Farbdisplay gesehen hätte, aber es war schon eine deutliche Steigerung zu meinem Walkmanhandy von Sony Ericsson. Größe, Auflösung und Farben, eine ganz neue Liga. Zumindest für mich. Aber der Bildschirm war ja kein reines Anzeigemedium. Ich konnte mit ihm interagieren und das bloß mit meinem Finger. Hier und da durfte ich mal mit dem dazugehörigen Stift auf einem Palm oder MDA meines Großvaters tippen, aber selber mit dem Finger etwas zu berühren, ist dann doch nochmal eine ganz andere Erfahrung. Eine weiteres Highlight waren die zahlreichen Apps. Zum ersten Mal gab es auch noch etwas anderes außer Snake und Quadrapop, welche zwar immer noch Spaß machen, sich aber nach einer gewissen Zeit abnutzen. Teilweise scrollte ich tagelang durch den damals noch bestehenden „Android Market“. Es war alles neu und aufregend. So aufregend, dass ich jede einzelne auf dem Handy installierte App öffnete, nur um zu schauen, was sich dahinter verborg. Auch wenn ich hinter der „Peep“ etwas anderes erwartet hätte, als einen Twitterclient. Natürlich gab es den ein oder anderen Moment als ich etwas neidisch in Apples App Store blickte. Hie und da immer wieder exklusive Apps, auf die ich entweder lange warten, bis sie auch für Android umgesetzt wurden oder auf etwas ähnliches zurückgreifen musste. Und ehrlich gesagt, hat sich bis heute auch nicht viel daran geändert. Kurz gesagt, iOS war, ist und bleibt die Leadplattform für Entwickler. Aber nun gut, ich brachte die üblichen zwei Jahre auch ohne Exklusivapps rum. Ich liebte dieses Teil immer mehr. Jedoch nicht weil es von HTC war, oder mit Android lief, sondern weil es ein Smartphone war. Es bot einem so viele Vorteile, welche mich immer wieder faszinierten. Wie gesagt, von Beginn an.

Weihnachten 2012. Die fünfte Revision des iPhones war erhältlich, Spanien wurde im Sommer erneut Europameister und siehe da, die Welt ging zu besagter Zeit wieder Mals nicht unter. Wie konnten sich die Mayas nur irren? Aber getreu nach dem Motto „Never change a running system“ blieb ich für eine weitere zwei Jahresperiode bei Android. Dieses mal direkt bei Google. Ich hatte ganz einfach ein „Desire“ nach etwas neuem. Deshalb lag unterm Weihnachtsbaum dann ein Galaxy Nexus und ja, es war zwar schon ganz nett, aber irgendwie fehlte dieses aha-Erlebnis. Generell verflog der Zauber an Weihnachten, je älter ich wurde, aber egal, denn „yeeeeeeeaaah!“ es war größer, schneller und neuer. Außerdem sind das erst einmal keine schlechten Adjektive. Nur leider sind sie in der heutigen Technikwelt nicht lange von Bestand. Denn ein paar Monate später gibt es ein neues Highend-Flagschiff. Aber nicht nur eins, sondern viele. Ganz viele von ganz vielen Herstellern. Und dann? Dann schaut man am besten gar nicht mehr auf irgendwelche Ranglisten im Internet und noch weniger auf den Preis. Beides fällt nämlich so rapide, dass es wirklich deprimierend ist. Obwohl das Gerät ja noch läuft und man eigentlich zufrieden ist. Trotzdem behält man einen faden Beigeschmack, denn eine alte Regel besagt doch: „Neu ist immer besser!“ Aber damals war ja nicht alles schlecht. Nein, auch mit diesem Gerät hatte ich meinen Spaß. Ob es die Tatsache war, dass man es rooten konnte, was am ehesten mit einem Jailbreak vergleichbar ist, oder die einfache Gegebenheit, dass es einen großen Bildschirm besaß, womit es dann eine Freude ist, im Internet zu surfen. Beide Jahre gingen um und wieder stellte sich die Frage: „Robin, was nimmste nur?“ Ich hatte keine Ahnung. Monatelanges Lesen, Vergleichen, Auswählen und am Ende alles wieder über den Haufen zu werfen, brachte überraschenderweise ebenfalls keine Antwort.

Januar 2014. Das fünfer iPhone bekam im vergangenen Herbst ein „S“ verpasst und irgendwie reizte mich etwas ganz neues. Kein Google, kein Android, keine großen Bildschirme. Ich bin kein Fanboy, der steif auf seiner Marke hockt und dabei gegen andere schießt. Ich wollte einfach ähnlich wie zum Einstieg in meine „Smartphone-Karriere“ ein Handy mit einem breiten Grinsen im Gesicht auspacken, es einschalten und mich tagelang nur noch damit beschäftigen. Von Apples iPhone 5S versprach ich mir genau dieses Erlebnis. Zwar zögerte ich auch hier lange, schaute Videos, las Tests und nahm es in Geschäften selbst in die Hand, aber schlussendlich bestellte ich es. Ich baute mir in dieser Zeit meinen eigenen kleinen Hype auf und konnte es deshalb kaum noch abwarten. Als ich es dann erhielt, wurden meine Erwartungen nicht enttäuscht. Ich bin begeistert von der Verarbeitung, dem Design von iOS, was mir ehrlich gesagt, erst ab der siebten Version gefiel, den Apps, der Touch-ID, der Geschwindigkeit, der Kamera und und und. Kurzum, das Gerät bescherte mir wieder dieses euphorische Gefühl. Ich besitze es zwar noch nicht lange, aber ich bin mir sicher, dass es anhalten wird. Es wird zwar in ein paar Monaten abgelöst, aber das ist mir in diesem Fall egal, weil es zukunftssicher ist. Zumindest denke hoffe ich das.

Heute. Ich mochte sie alle. Genauer gesagt, alle drei Geräte. Zwei Androiden, ein iPhone. Alle brachten mir Spaß, alle brachten mich zur Verzweiflung, wenn beispielsweise der Akku um vier Uhr nachmittags keine Lust mehr hatte. Deshalb kann ich auch nicht sagen, wer mein Favorit ist, oder welcher Marke ich mich anschließe. Ich bin froh, dass ich grau bin. Ich bin froh, dass es diesen Wettbewerb gibt, denn ohne den gäbe es keine Fortschritte, keine Auswahl an Produkten. Es ist gut, dass diskutiert wird, aber wenn diese Glaubensfrage so aufgebauscht wird, dass einfach wahllos Hersteller und sogar Leute beleidigt werden, halte ich dies für absolut sinnlos. Warum hat man nicht einfach Spaß an der Technik? Außerdem hat eine ausgewogene Ernährung noch niemandem geschadet. Deswegen bin ich auch auf den Apfel umgestiegen bin. Zu satt war ich von all den diversen Nachtischen. Trotzdem schmeckten sie mir allesamt gut. Äpfel und Nachtische sind doch was tolles! Oh, entschuldigt mich, mein iPhone klingelt, der Apfelkuchen muss raus…

Bild-Quelle: giga.de

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