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Apples Preisgestaltung [Teil 2] – 3 weitere Gründe um die Preispolitik von Apple zu verstehen

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Apples Preisgestaltung [Teil 2] – 3 weitere Gründe um die Preispolitik von Apple zu verstehen

Es gibt viele Diskussionen über die Preispolitik Apples. Nach der Meinung vieler Menschen sind die Preise maßlos übertrieben und werden auch gerne als Grund für den Kauf eines Konkurrenzproduktes benutzt. Ich möchte in diesem Artikel 3 weitere Gründe aufzeigen, wieso die Preise für Apple-Produkte in meinen Augen Sinn ergeben. In einem vorigen Artikel habe ich die ersten 3 Gründe für die Preispolitik beschrieben. Ihr findet ihn hier.

1. Produktdifferenzierung

Dieser Bereich ist nur theoretisch zu erklären und erklärt die Praxis, die Apple in den vergangenen Jahren erfolgreich praktiziert hat. Unter Steve Jobs wurde Produkte auf ihre wesentlichen Merkmale konzentriert und dann nur jeweils eine Version eine Gerätes veröffentlicht. Während es von Nokia, Samsung und anderen Anbietern viele Modelle von Handy gab, gab es von Apple nur ein iPhone mit einer Displaygröße und als Varianten meist nur farbliche und speicherplatzbezogene Unterschiede. Das hatte den Vorteil, dass man das System sehr leicht verstanden hat und jeder genau wusste, welches Gerät er kauft. Man musste sich nur für ein iPhone entscheiden und nicht nach der Entscheidung für die Marke noch lange über ein Modell nachdenken. Mittlerweile ist das anders.

Mit der Vorstellung des iPhone 5S kam das erste Mal mit dem iPhone 5C ein sich wirklich unterscheidendes Telefon auf den Apple-Markt. An einer Grafik mag ich erklären, welchen Vorteil das für Apple hatte.

Preisdifferenzierung-Bild1

Die vertikale Achse auf der Grafik beschreibt den Preis. Die horizontale Achse beschreibt die Anzahl der verkauften Geräte. Die eingezeichnete ist eine Nachfragekurve. Man kann aus ihr herauslesen, wie viel Stück zu welchem Preis verkauft werden können. Ist der Preis hoch, so sieht man, dass weniger Menschen bereit sind so viel für ein Produkt zu bezahlen und es werden weniger Stückzahlen verkauft. Die Kurve ist natürlich sehr theoretisch und ist in der Realität nicht einfach zu bestimmen (Und sie sieht wohl sicher nicht so aus). Für unser Modell reicht sie allerdings sehr gut aus. Wird nun ein iPhone zu einem bestimmten Preis auf den Markt gebracht, gibt es eine gewisse Menge an Menschen, die diesen Preis zahlen würden um solch ein Gerät zu bekommen. Apple versucht dafür zu sorgen, dass der Umsatz möglich hoch ist. Der Flächeninhalt des Rechtecks unter den eingezeichneten Linien ist das Maß des Umsatzes. Je größer der Flächeninhalt, desto größer der Umsatz. Optimalerweise ist das Rechteck quadratisch und der Umsatz so maximal.

Apple hat mit dem iPhone 5C ein kostengünstigeres Produkt auf den gleichen Markt gebracht und somit geschafft, dass auch Menschen mit weniger Zahlungsbereitschaft ein iPhone kaufen – und damit Umsatz in Apples Kassen spülen – können. Zwar werden vom iPhone 5C weniger Stück gekauft (Breite des grau markierten Feldes), aber hat das iPhone Apple zusätzlich zu dem Umsatz des iPhone 5S noch weitere Umsätze ein gebracht (die Fläche des grau markierten Rechtecks).

Preisdifferenzierung-Bild2

Im Jahr 2014 hat Apple zusätzlich zum iPhone 6 noch das etwas höherpreisige iPhone 6 Plus auf den Markt gebracht. Das iPhone 5C ist auf dem Markt geblieben. Auch hier hat Apple wieder eine Produktdifferenzierung durchgeführt.

Zusätzlich zum bisherigen Umsatz kommt jetzt noch der Umsatz des iPhone 6 Plus. Der Umsatz des „Standard-iPhones“ wird auf der linken Seite zwar leicht eingeschränkt und nimmt ihm sozusagen Umsätze weg. Diese werden aber noch deutlich erweitert (um den Flächeninhalt des Rechtecks links oben).

Preisdifferenzierung-Bild4

Auf diese Art und Weise ist es Unternehmen durch Produktdifferenzierung möglich, die Umsätze zu steigern ohne die Preise für bestehende Produkte zu erhöhen. In diesem Fall muss Apple natürlich auch aufpassen, dass nicht zu viele Modelle auf den Markt kommen, um weiter den Vorteil der leicht zu verstehenden Produktpalette zu genießen.


2. Hype und Verschwiegenheit

Wie aus sehr viele Medien zu entnehmen schafft es Apple immer wieder einen riesigen Hype um die neuen Produkte des Unternehmens zu schaffen. Auch mit teilweise übertriebener Verschwiegenheit wird den Konsumenten ein Gefühl des „Besonderen“ gegeben. Wer hat nicht gern ein Gerät, worum sich alle reißen und das größte Aufmerksamkeit genießt, weil es gerade vor einer Woche noch „TOP-SECRET“ war? Dieses Gefühl kenne ich bisher nur von Apple und ist einzigartig.

Der riesige Hype, der um sämtliche Geräte Apples gemacht wird ist nicht Zufall, sondern ein ausgeklügelter Plan einer Marketingstrategie. Es kostet viel Zeit und Geld dafür zu sorgen, dass keine Informationen eines so globalisierten Unternehmens in die Hände von nicht-autorisierten Personen kommt, dass Apple diese Kosten einfach auf uns Konsumenten umschlägt. Und wir nehmen es billigend in Kauf und zahlen scheinbar gerne dafür.


3. Service

Mein letzter Punkt ist der Service, den Apple bietet. Mein iPad hatte einmal einen Sprung in der Scheibe, da bin ich zum Apple Store meines Vertrauens und habe mein iPad kostenfrei ersetzt bekommen. Wieso hat Apple das gemacht?

Apple betont oft, dass es ihnen um die Menschen geht. Klar geht es jedem Konzern auch um den Umsatz, aber man merkt am Verhalten der Apple-Store-Mitarbeiter, welche die repräsentativsten Indikatoren für das Verhalten des Konzerns gegenüber den Kunden sind, dass die Worte nicht nur Hülsen sind.

Der Service ist in meinem Fall für Apple relativ teuer und um ehrlich zu sein hatte man das Gefühl, dass man mit dem Kauf des einen iPads die zwei Geräte bezahlt hat. Man geht nach dem Ersatz des defekten Geräts mit gutem Gefühl nach Hause und fühlt sich beschenkt.

Ich denke, dass dieses gute Gefühl nicht aufgekommen wäre, wenn ich nicht so viel Geld für den teuren Service, den Apple mir bietet, ausgegeben hätte. Alles im Leben hat seinen Preis und irgendwann bezahlt man dafür. In meinem Fall habe ich beim Kauf des iPads einige Monate im Voraus gezahlt.


Ich freue ich mich, mit euch über das Thema zu diskutieren.

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